Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
Erfenschlager Str. 27 • 09125 Chemnitz • Tel.: 0371/50034
Kreuz
     +++ Bildern zum letzten Familiengottesdienst finden sie unter Aktuelles +++ Einladung zu den Meisterwerken von Max Bochmann am 14.Mai in St. Antonius +++
Sparen!
 
anton-sparenJetzt muss gespart werden, koste es, was es wolle! Griechenland konnte gerade noch gerettet werden. Doch wenn wir jetzt nicht sparen, dann wird es knapp, noch genug Geld für die eventuelle Rettung von Portugal und Spanien aufbringen zu können. Und das liegt doch in unser aller Interesse, denn der Euro ist in Gefahr! Bald werden wir zwar alle gar keinen Euro mehr haben, den wir ausgeben können, weil wir mit unseren Euros den Euro gerettet haben, aber das muss uns der Euro schon wert sein! Egal, jedenfalls: jetzt wird gespart! Und wie? Eiskalt! Heizkostenzuschuss für Hartz-4-Empfänger: gestrichen! Wer kommt auf so eine blöde Idee, die Menschen frieren zu lassen? Sollen sie jetzt etwa auf die Klimaerwärmung hoffen oder sagt man ihnen, in Südeuropa geht es auch ohne Heizung? Die Bundeswehr muss sparen! Ja was denn: sollen Soldaten jetzt mit dem Fahrrad auf ihre Friedensmissionen fahren? Da lachen sich doch die Gegner tot! Aber bitte, wenn's erfolgreich ist! Ich kann das nicht beurteilen. Sparen! Es gibt keine Tabus. Die ermäßigte Mehrwertsteuer muss auf den Prüfstand! Das schafft vielleicht Steuergerechtigkeit. Denn finden meine Texte einen Verleger, der sie druckt, dann sind sie Kulturgut und werden mit 7 Prozent besteuert. Sind meine Texte aber auf einer Windelverpackung aufgedruckt, weil böse Menschen meinen, sie sind genauso sch…(ön), wie das, was der kleine Max in die Windeln macht, dann muss die „elterngeldgekürzte" Mutti 19 Prozent Steuern an den Saat zahlen. Also, ihr Poeten und Literaten: hütet Eure Texte vor Windelverpackungen! Doch eines muss man der Regierung lassen: es macht Freude zuzusehen, wie humorvoll sie Politik gestaltet. Ihre Kabaretteinlagen machen sie kurzzeitig vergessen, die kalten Heizungen im Hartz-4-Haushalt (und oft auch sonntags in der Kirche) und die Beitragserhöhungen im Gesundheitswesen. Da bekalauern sich die Politiker mit Wörtern, wie „Gurkentruppe", Rumpelstilzchen" oder auch „Wildsau". Klasse, die wähle ich in drei Jahren wieder! Denn lachen ist gesund und spart den Krankenkassen Kosten ohne den Bürger etwas zu kosten. Nur nicht den Humor verlieren! Neulich wurde im Fernsehen die Frage aufgeworfen, ob man sich Fronleichnam als Feiertag wirtschaftlich noch leisten könne. Ja, was versteht man eigentlich unter dem Begriff „Fronleichnam"? Bedeutet es, dass man froh ist, noch kein Leichnam zu sein (trotz kalter Heizung)? Aber statt seinen Bildungsauftrag zu erfüllen philosophierte der Fernsehsender nur über die wirtschaftlichen Einbußen. Dabei wäre es doch sicherlich viel effektiver, sich mal den 1.-Mai-Feiertag anzusehen. Er bringt noch weit größeres Sparpotential, weil er in allen Bundesländern begangen wird. Ich habe durchaus Sympathie für diesen Tag, obwohl ausgerechnet die Nazis ihn 1934 zum gesetzlichen Feiertag erklärt hatten. Aber das ist sicher nur ein kleiner Unfall in der glorreichen Geschichte dieses Tages, wenn auch ein hässlicher Unfall! Mir geht es nicht darum, den Tag nun loszuwerden, sondern um Effizienz. Begehen wir doch den Tag so, wie er bezeichnet wird, als „Tag der Arbeit!" Also Blaumann an und ab ans Fließband. Aber leider blieb der „Tag der Arbeit" weiterhin ein „Tag des Gammelns" und man schaffte 1994 in den meisten Bundesländern lieber den Buß- und Bettag als Feiertag ab. Verhängnisvoll, wie sich jetzt herausstellt. Vielleicht wäre dieser Tag eine Chance gewesen, die Krise zu verhindern, wenn man den Verursachern rechtzeitig die Möglichkeit und vor allem die Zeit gegeben hätte, ihre Sünden zu bekennen, umzukehren und Besserung zu geloben. Aber damals musste eben auch schon gespart werden - koste es, was es wolle!antonsch.jpg