Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
Erfenschlager Str. 27 • 09125 Chemnitz • Tel.: 0371/50034
Kreuz
     +++ Bildern zum letzten Familiengottesdienst finden sie unter Aktuelles +++ Einladung zu den Meisterwerken von Max Bochmann am 14.Mai in St. Antonius +++
Verkleidungen
 
anton-fasching-grossO Gott, ich muss zum Fasching erscheinen! Alle meine Ausreden wurden nicht akzeptiert und nun bin ich fällig. Wie schrecklich. Was soll ich denn nur anziehen? Ich versuche es als Feuerwehrmann, denn Feuerwehrmänner haben (im Gegensatz zu mir) ein hohes gesellschaftliches Ansehen. Doch kaum gehe ich in meiner Verkleidung zum Fasching, quietschen Bremsen eines Feuerwehrautos neben mir. „Los, komm rein, wir müssen zu einem Brand!", rief die Stimme eines vermeintlichen Kollegen. Ich muss gehorchen. Gut, denke ich, mein Kostüm sieht echt aus. Doch was dann kam, war grausam! Ich musste mit dem Schlauch auf die Leiter und löschen. „Du Idiot! Du musst den Schlauch in die brennende Wohnung halten und nicht die Fassade abspritzen!", rief ungehalten jemand von unten. Soll ich ihm mal etwas von Höhenangst erzählen?, denke ich so, während ich merke, dass plötzlich meine Hose schwer wurde. Nie wieder Feuerwehr! Dann gehe ich eben als Priester verkleidet. Schnell besteche ich den Küster und schon habe ich mein Kostüm. Ach, wie ist das herrlich, in die Messe einzuziehen. Alle Leute sehen einen so lieb und ehrfurchtsvoll an. Plötzlich bin ich wichtig. Das gab es noch nie! Kaum bin ich am Altar angelangt, merke ich, wie der richtige Pfarrer durch den Gang hastet. Er hatte in der Sakristei vergeblich seine grüne Stola gesucht. Ach, denke ich, er hat doch noch so viele andere Farben. Soll er doch die rote nehmen. Heute ist Fasching. Schließlich benötige ich auch ein Kostüm. Kaum will ich den Altar betreten, fasst mich der Pfarrer unsanft am Ärmel und knurrt: „Das ist hier kein Fasching!" Schweren Herzens gebe ich ihm seine Stola zurück. Er erzählt mir noch etwas über „Apostolische Sukzession" und sieht mich strafend an. Ich weiß nicht, was er mit diesem Fremdwort meint und antworte: „Ich habe gerade eine „Antontolische Kostümkarnekrisentation" Fragend sieht mich der Pfarrer an. Er scheint dieses Wort nicht verstanden zu haben. Willkommen im Klub! Mir ging es mit seiner „Apos...was...denn...für...eine...zession" genauso!, denke ich und werde von den wütend-bösen Blicken der Gemeinde getroffen. Ich wusste doch gleich, das Fasching nicht lustig ist. Also versuche ich es mit einer Polizeiuniform. Doch ähnlich wie bei der Feuerwehr, quietschen Bremsen neben mir. Ich muss zu den „Kollegen" ins Polizeiauto, dann bei einer Schlägerei schlichten und fühle nur noch einen dumpfen Schmerz in der rechten Schulter. Als ich aufwache, sehen mich mit Mundschutz und lustigen OP-Hauben kostümierte Chirurgen an. Das ist clever!, denke ich. Falls die OP schief gegangen ist, weiß ich gar nicht, wer daran Schuld ist. Oder hat die Personenbeschreibung: "Mann mit Mütze und Mundschutz" etwas Individuelles? Gab es denn früher nicht mal ein „Vermummungsverbot"? Muffelig, mit einem Schulterverband gehe ich nun zur Faschingsveranstaltung. „Typisch Anton!", raunte es pampig von allen Seiten. „Erst will er sich über die Heilige Messe lustig machen und nun macht er seine Witze über Verunglückte! Kreuzt mit einem Verband-Kostüm hier auf und findet das auch noch lustig! Der hat wirklich kein Benehmen!" - „Na, der kann sich eine Pfeife anbrennen!", meckert böse ein lustiger Clown. Das ist mein Stichwort. Gerne! Sofort packe ich meine Pfeife aus. Doch zum Anzünden komme ich gar nicht mehr. Schon werde ich aus dieser Nichtraucherveranstaltung gejagt. Nun sitze ich in meinem Zimmer, und rauche endlich die Pfeife. Meine Schulter schmerzt! Nächstes Jahr können sie ohne mich ihren Kostüm-Kindergarten abhalten. Nie wieder Fasching!antonsch.jpg