Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
Erfenschlager Str. 27 • 09125 Chemnitz • Tel.: 0371/50034
Kreuz
     +++ Bildern zum letzten Familiengottesdienst finden sie unter Aktuelles +++ Einladung zu den Meisterwerken von Max Bochmann am 14.Mai in St. Antonius +++
Je suis Kamillentee - Fasching im Alltag

images/Heiteres/anton-marx.jpgNun haben wir wieder die närrische Zeit. Die Demonstranten schwenken ihre bunten Deutschlandfahnen und haben lustige rote Nasen im Gesicht. Nein, es sind keine Nasen, die Frustrierte bekommen, wenn sie zu Hause lange strukturschwach leben (keine Struktur mehr im Tag) und sich immer wieder belustigende Getränke kaufen. Nein, diesen Gedanken muss ich ganz heftig von mir weisen. Nicht die Abgehängten haben bei Demos rote Nasen, sondern alle: weil sie in der Kälte stehen: für Volk und unser schönes Deutschland, für christliche Werte und das christliche Abendland. Ein christliches Morgenland ist nicht attraktiv, denn morgens schon in die christliche Kirche? Dort kann es auch kalt sein. Und abends in die Kirche? Zu dunkel! Ja, unsere Menschen mit den roten Nasen frieren für unser schönes Land und gegen die, die noch viel mehr frieren, weil sie die Kälte einfach nicht gewöhnt sind. Gegen Frierende frieren - das scheint christlich zu sein. Oder ist es gemeinschaftsbildend, weil sie mit den Flüchtlingen eine Gemeinsamkeit entdeckt haben: die Kälte? Ich weiß es nicht und gehe, bevor ich noch ein blaues Toleranz-Auge bekomme, lieber zu einem christlichen Thema über.
Unser Altbischof Koch hatte gestern versucht, Fasching nach Berlin zu exportieren und war ganz erstaunt, dass so wenig verkleidet waren. Dumm gelaufen für die Berliner. Da nehmen sie uns den Bischof weg, sorgen dafür, dass uns das Lachen vergeht und dann bekommen sie einen Menschen, der Frohsinn verbreiten möchte. Und das in einer Zeit, wo man es eigentlich gar nicht wünscht, weil man sich gerade so schön über den Umbau der Hedwigs-Kathedrale streitet. Ja, dabei muss man schon ernst bleiben.
Ich kann es verstehen, dass nicht jeder etwas mit Fasching und Kostümen anfangen kann. Unsere Einbrecher hatten einen ganzen Fundus an bunten Kostümen. Den fanden sie, nachdem sie (in unfreiwilliger Demut) durch die zerschlagene untere Scheibe tief gebückt in die Kirche krochen. Doch was machen sie? Sie verwüsten die Sternsinger-Kostüme auf der Empore und klauen dann die Fotoausrüstung des Webmasters. Was für ein originelles Kostüm. Vor allem bei den „Deutschlandrettern“ sorgt presseähnliches Equipment eher nicht für Belustigung, denn sie wollen (oder können es nicht!) nicht Zeitung lesen. Ja, da kann man schon traurig werden. Es ist wie bei einem Kind, das die Karl-May-Bücher nicht mag und dann trotzig sagt: „Ich will diese Lügenbücher nicht lesen!“ Natürlich nicht! Der Schriftsteller heißt ja eigentlich gar nicht Karl May sondern Karl Oktober. Und Winnetou ist kein Indianer sondern Franzose!
Frankreich. Was für eine Überleitung! Unser Fasching in der Gemeinde kann nur durch knallharte Kinderarbeit stattfinden. Das Thema: „Karneval der Tiere“. Das Motto ist natürlich auch geklaut. Es kommt von Camille. Nein, nicht Kamillentee! Camille ist ein Vorname und steht vor Saint-Saens. Über das „e“ müssen noch zwei „ö“-Striche oder ein horizontaler Doppelpunkt. Doch das finde ich auf meiner Tastatur nicht. Ich schreibe es aber lieber, nicht dass ich dann „Lügen-Anton“ bin. Nach der Kinderarbeit in der Kirche soll es noch Kirchenkaffee geben. Und damit die „Retter mit den roten Nasen“ nicht noch höheren Blutdruck bekommen, als sie ihn schon haben, bekommen sie Camillen- … nein Kamillentee. Man muss ja bei dem deutschen images/Heiteres/antonsch.jpgWort bleiben. „Je suis Kamillentee!“.