Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
Erfenschlager Str. 27 • 09125 Chemnitz • Tel.: 0371/50034
Kreuz
     +++ Bildern zum letzten Familiengottesdienst finden sie unter Aktuelles +++ Einladung zu den Meisterwerken von Max Bochmann am 14.Mai in St. Antonius +++
Teilen!
 
Familiengottesdienst zu St. Martin
 
 
arch-2012-teilen02.jpgDer Theaterplatz. Das ist der Ort, wo in Chemnitz jedes Jahr am 11. November der Heilige Martin vorbeikommt. Hoch zu Ross, erzählt er den Wartenden seine Geschichte: also, wie der seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Danach werden traditionell Martinshörnchen gebrochen und ein kleiner Festumzug beendet den Gedenktag an diesen Heiligen. (Es ist übrigens der Tag der Grablegung des späteren Bischofs von Tours).
 
 
arch-2012-teilen03.jpg
Doch heute kam dieser Heilige zusätzlich in den
Familiengottesdienst nach St. Antonius. Er kam ohne Pferd, denn das hatte keinen Platz in der bis zur letzten Bank gefüllten Kirche. Der Heilige Martin, gespielt von Pater Heinz Menz - oder sollte man lieber sagen: verkörpert von P. Heinz Menz - kam in unsere Gemeinde, um sich seine Geschichte anzuhören. Nach dieser Lesung wollte er traurig unsere Kirche wieder verlassen, denn was er da hörte, das war nicht SEINE Geschichte. Es ging nicht um ihn, sondern um eine Stadt, dessen Menschen alles für sich behalten wollten, irgendwann ihre Stadttore schlossen und sich ausgrenzten. Dann hatten sie zwar alles für sich, aber plötzlich misstrauten sie auch untereinander.
 
 
Erst drei hungernde Kinder, die lange Zeit vor den Stadttoren ausharren mussten, erregten etwas Mitleid und langsam öffneten sich die Tore, um diesen zu helfen. Plötzlich bemerkten die Leute, dass sie durch das Teilen selber reich beschenkt wurden (vielleicht durch dankbare Kinderaugen etc.) und ihr Besitzverteidigen durch Abschottung und Egoismus nicht das wahre Lebensglück brachte.

Doch was hat diese Geschichte mit dem Hl. Martin zu tun?
„Da ist nicht meine Geschichte", sagte er etwas verstört und wollte … . Zum Glück konnten wir ihn zurückhalten und gemeinsam mit den Kindern und auch anderen Gottesdienstbesuchern gelang es Parallelen herauszuarbeiten. Es ging um das Teilen: denn ob es nun der Mantel des Heiligen war oder die Rettung der Kinder vor dem Hungertod durch die Städter in der Geschichte. Dahinter stand die Liebe zum Mitmenschen, die die Kraft hat, allgemein zu bereichern.
 
 
arch-2012-teilen01.jpgUnseren Gottesdienst bereicherten wieder Kinder aus dem Don-Bosco-Haus und Jugendliche aus dem Bildungswerk in Hartmannsdorf. Dieses über viele Jahre mit Leben erfüllte und gute Miteinander zwischen St. Antonius und dem Don-Bosco-Haus/Don-Bosco-Jugendwerk ist für unsere Gemeinde immer wieder eine Bereicherung. Man konnte im Gottesdienst gut erleben, wie engagiert und gerne die DBH-Kinder mit dem Hl. Martin die Parallelen der beiden Geschichten erarbeitet haben.

Ach ja: Martinshörnchen gab es in St. Antonius nicht; aber dafür nach dem Familiengottesdienst ein Kirchenkaffee mit Kuchen, das unsere Pfarr-Jugend wunderbar vorbereitet und auf Spendenbasis angeboten hat.
 
So konnte die Gemeinde nach der Kirche noch etwas zusammensitzen und die leere Kasse der Jugend sah nach dieser Aktion auch etwas freundlicher aus. Ja, miteinander teilen, etwas für andere machen bereichert eben: auch eine Pfarr-Jugend-Kasse.
 
 
Text und Fotos: HL