Die Osterkerze

Zwischen Ostern und Pfingsten stand sie im Altarraum. In einer feierlichen Prozession trugen Pater Michael und die Ministranten sie nun an den Eingang neben das Taufbecken. Es ist nicht als Zeichen zu verstehen, dass diese Kerze nun nicht mehr benötigt wird. Unterstrichen wird ihre besondere Bedeutung in Osterzeit. Manchmal kann man sie auch im Kirchenjahr noch leuchten sehen. So wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet oder die Hochzeitskerze. Bei Beerdigungen steht sie für die Hoffnung auf die Auferstehung des Verstorbenen. Jetzt beginnt der sogenannte Alltag, die 34 Wochen im Jahreskreis mit der liturgischen Farbe grün. Der 34. Sonntag ist Christkönigssonntag und die 35. Woche (die es nicht mehr gibt) ist dann schon der 1. Advent. Also noch keinen Sommerurlaub gehabt … und schon wird an den Advent gedacht. Doch auch wenn die nächsten Sonntage liturgisch „normal“ sind, soll das nicht bedeuten, dass die nächsten Wochen bis Advent nicht ereignisreich sein können. Von Zeltlager über Patronatsfest, Fronleichnamsgottesdienst der Gesamtpfarrei, Schülersegnung, Erntedank bis zum Kirchweihfest (das 88ste) mit Dankesveranstaltung spannt sich der Bogen der Ereignisse und auch jeder normale Sonntag ist ein kleiner Festtag. Wir als Gemeinde bestimmen (in unseren Begegnungen und unserer Unternehmungslust, den Glauben zu leben und zu verbreiten), wie besonders jeder (Sonn)tag werden kann … auch ohne Hochfeste. Unsere sehr schön gestaltete Osterkerze begleitet uns auch weiterhin durch das Kirchenjahr: am Taufbecken stehend, ohne Kerzenflamme aber als ein Symbol das einfach in unsere Kirche gehört, genauso, die Nawroth-Plastik des Hl. Antonius von Padua, das Mutter-Teresa-Bild (beides am Eingang) oder die Herz-Jesus-Statue gegenüber vom Beichtstuhl. Alles steht (hängt) etwas am Rand und trotzdem ist es in der Mitte unseres Glaubens: in der Antonius-Kirche.

Text und Fotos: Henning Leisterer