Pfingsten – Waldgottesdienst
Pfingsten: welches Fest eignet sich besser für Ökumene, als dieses?! Für den Lektor ist die Bibelstelle aus der Apostelgeschichte vielleicht eine kleine Herausforderung, wenn es um Parther, Meder, Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, Phrygien und Pamphylien geht. Zumindest sollte er es vorher mal gelesen haben, um dann nicht von „Phrygien und Pamphylien“ überrascht oder kalt erwischt zu werden. Die Bewohner der vielen Länder/Gebiete waren damals sicher auch überrascht, plötzlich die Galiläer in 
der eigenen Sprache zu verstehen. Sprache und Verstehen. Jetzt zum Glück nicht mehr – aber viele Jahrhunderte nach der Reformation herrschte Sprachlosigkeit zwischen Katholiken und Protestanten, konnte die eine Gruppe nicht verstehen, was die andere Konfession glaubte. Das ganze dann noch politisiert, bildete es den Boden für schlimme Auseinandersetzungen (ja sogar Kriege zwischen den Konfessionen). Das ist zum Glück lange vorbei und aus der Sprachlosigkeit ist nicht nur das gegenseitige Verstehen geworden. Die Gemeinsamkeiten werden betont. Das Trennende wird zwar immer noch als Wunde empfunden – aber das gemeinsame Glauben und Beten steht im Vordergrund. Und so begegneten sich die evangelischen Süd-Gemeinden und St. Antonius am Einsiedler Wa
ssertretbecken zu einem Waldgottesdienst. Wir kennen und schätzen uns: arbeiten gemeinsam zum Beispiel in der Integrationshilfe und freuen uns immer auf das Miteinander. Pfarrer Dziubek und Pater Michael leiteten gemeinsam den ökumenischen Gottesdienst, wobei Pater Michael die Einführung hielt und Pfarrer Dziubek predigte. BläserInnen und SängerInnen aus dem Chemnitzer Süden begleiteten den Gottesdienst wunderbar musikalisch. Leckere Brote mit verschiedenen Aufstrichen sowie Getränke luden dazu ein, sich bei herrlichem Wetter unter den grünen Bäumen zu unterhalten. Ganz herzlichen Dank an Pfarrer Dziubek, Pater Michael und alle, die diesen wunderbaren Waldgottesdienst vorbereitet und mit allen Dingen bereichert haben. Ja, Pfingsten eignet sich wunderbar für die Ökumene ... aber nicht nur Pfingsten.
Text und Fotos: Henning Leisterer