Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
Erfenschlager Str. 27 • 09125 Chemnitz • Tel.: 0371/50034
Kreuz
     +++ Bildern zum letzten Familiengottesdienst finden sie unter Aktuelles +++ Einladung zu den Meisterwerken von Max Bochmann am 14.Mai in St. Antonius +++
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Kirche bauen – Ein Nachruf

 

images/Archiv/2022/aechiv-2022-pjs-klein.jpgWas heißt: Kirche bauen? Sind es die Gebäude oder die Inhalte? Pater Johannes Schreml SDB hat beides getan. Vom damaligen Provinzial Pater Bihlmayer bekam P. Johannes Schreml SDB Anfang der 1990er Jahre den Auftrag, doch mal in die neuen Bundesländer zu fahren und zu erkunden, ob der Orden hier aktiv werden kann. Mit einer Teestube – einem Ort der Begegnung – begann die Arbeit des Ordenspriesters hier in Chemnitz. Vom Don Bosco Haus in Chemnitz über den Umbau von Kirche und Pfarrhaus in unserer St.-Antonius-Gemeinde, bis hin zu unserem Jugendhaus „Lebenszeichen“ baute P. Johannes Kirche. Doch in all den Jahren errichtete und sanierte der Salesianer nicht einfach Gebäude, um Immobilien zu haben. Immer ging es ihm um die Menschen. Kirche bauen ist mehr, als das Übereinanderstapeln von Klinkersteinen diese zu verputzen und fertig. Kirche sind immer Menschen: ob es Kinder/Jugendliche sind oder Ehepaare, Katholiken, Protestanten oder Atheisten, Gescheiterte oder Erfolgreiche, zu jedem konnte Pater Johannes Schreml Kontakt aufbauen: jeden dort abholen, wo er war und ihm die geistliche Nahrung geben, die er brauchte. Kirche bauen in der Seelsorge: das war seine Leidenschaft. Mit seiner den Menschen zugewandten, sensiblen und noblen Art fand er Zugang und Vertrauen. Es war etwas Besonderes, bei ihm ein Seelsorgegespräch zu haben. Es war etwas Besonderes, mit ihm zusammen sein zu dürfen – ja, und wenn ich das persönlich von mir schreiben darf: es war etwas Besonderes, ihn fast 30 Jahre lang als Freund und Weggefährten haben zu dürfen. Pater Johannes hat Kirche gebaut (nicht nur Mauern) nein, er hat sie ausgefüllt und lebendig gemacht. Steine, die ihm immer mal wieder in den Weg gelegt worden waren, konnte er wegräumen oder sie überwinden, weil er das Ziel im Blick hatte. Dieses richtete sich immer an der Frage aus: Was möchte Gott? Was brauchen die Menschen, um mit Gott in Verbindung zu kommen und seine Liebe zu erfahren? Wie kann man Gemeinschaft (Kirche) bilden und bauen? Gott und die Liebe zu den Menschen: das war Johannes Thema. Die Frohe Botschaft, die er den Menschen vom Ambo aus vermittelte, war wirklich froh und seine Worte voller Zuwendung, Wertschätzung und Liebe. Pater Johannes Gebete vor dem Altar waren tief und Quelle seiner Kraft. Man spürte: sein Leben war von Gott geprägt und getragen, sein Handeln immer „durchgebetet“. Am 3. Mai 2022 hat Gott ihn (eineinhalb Monate vor seinem 82. Geburtstag) zu sich nach Hause geholt – ins ewige Leben.

Fotos und Text: Henning Leisterer