Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
     +++ Bildern zum letzten Familiengottesdienst finden sie unter Aktuelles +++ Einladung zu den Meisterwerken von Max Bochmann am 14.Mai in St. Antonius +++
archiv 2017 buss02Versöhnte Verschiedenheit

Ökumenischer Bußgottesdienst

Diese beiden Worte gehen immer wieder durch die Medien, wenn es um Ökumene geht. EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx setzten im Reformationsjahr viele Zeichen des gemeinsamen Weges im Glauben und der Brüderlichkeit zwischen Christen verschiedener Konfessionen. Und natürlich gibt es im Reformationsjahr ein gemeinsames Dokument. „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ lautet der Titel. Herausgegeben hat es die im Jahr 1967 gegründete Internationale lutherisch/römisch-katholische Dialogkommission.

Dieses Dokument lag dem ökumenischen Bußgottesdienst am Buß- und Bettag zugrunde. Erneut durften wir Gast sein in der evangelischen Christuskirche Reichenhain. Was für unsere Gemeinden schon eine schöne Tradition geworden ist, wäre vor 50 Jahren – als die Dialogkommission gegründet wurde – noch undenkbar gewesen: in freundschaftlichem Miteinander gemeinsam (Buß)-Gottesdienst zu feiern. Ja, Schuld haben beide Konfessionen auf sich geladen. Zu oft wurden Unterschiede betont und Gemeinsamkeiten ignoriert – das natürlich bewusst. Missverständnisse wurden übertrieben dargestellt, falsch Zeugnis über die andere Konfession geredet. Meinungen wurden übertrieben, karikiert oder Christen verlacht – ja sogar in Religionskriegen getötet. Und doch haben sie so viel gemeinsam: die gleiche Bibel, den gleichen erlösenden Gott, das Gebet, die Auferstehungshoffnung nach dem Tod. In dem oben genannten Dokument wurden fünf ökumenische Imperative (Aufforderungen) herausgearbeitet, die wir als Verpflichtung an den Altar getragen haben. Für jeden dieser Imperative wurde ein Licht entzündet, damit es ein wenig heller wird: in der Ökumene, zwischen den Konfessionen und in unseren Herzen.

Text und Fotos: Henning Leisterer

Die Imperative

archiv 2017 buss01Katholiken und Lutheraner sollen immer von der Perspektive der Einheit und nicht von der Perspektive der Spaltung ausgehen, um das zu stärken, was sie gemeinsam haben, auch wenn es viel leichter ist, die Unterschiede zu sehen und zu erfahren."

Lutheraner und Katholiken müssen sich ständig selbst durch die Begegnung mit dem Anderen und durch das gegenseitige Zeugnis des Glaubens verändern lassen."

Katholiken und Lutheraner sollen sich erneut dazu verpflichten, die sichtbare Einheit zu suchen; sie sollen gemeinsam erarbeiten, welche konkreten Schritte das bedeutet, und sie sollen immer neu nach diesem Ziel streben."

Lutheraner und Katholiken müssen gemeinsam die Kraft des Evangeliums Jesu Christi für unsere Zeit wiederentdecken."

Katholiken und Lutheraner sollen in der Verkündigung und im Dienst an der Welt zusammen Zeugnis für Gottes Gnade ablegen."

Das Dokument können Sie sich hier gerne herunterladen.

Herzlichen Dank an Pfarrer Dziubek und "seine" Gemeinde für die herzliche Gastfreundschaft und das gute Miteinander in Vorbereitung und Durchführung des Gottesdienstes!